Wer ich bin fragst du mich nicht zum ersten Mal mit spitzen Lippen.
„Falsche Frage“, antworte ich. Den Rest kannst du dir selber denken.
Journal einer Entstehung
Wer ich bin fragst du mich nicht zum ersten Mal mit spitzen Lippen.
„Falsche Frage“, antworte ich. Den Rest kannst du dir selber denken.
Jugendliche spielen ums Haus mit gusseisernen Deckeln, weshalb Mütter im Quartierchat davon abraten, Kleinkinder unbeaufsichtigt draussen herumtollen zu lassen.
Soviel ist klar: Alltag ist ein gefrässiges, kleines Biest.
Am Morgen furchtbares Durcheinander wer was wann wo wie warum und ob es superSMART wäre, W für W beantwortet zu haben?
Gesellschaft muss manchmal so betrachtet werden, als ob es sie eine wäre und alles wird gut.
Ticketkontrolle schon wieder.
Auf der Brücke rattern Camions, Busse und Personenwagen, wiewohl Sonne sich schweigend über den Plattenrand stemmt. Kleine, programmierte Menschmaschinen sind auf dem Weg zur Arbeit obwohl keine weiss woher und wohin.
Der Feuerball hat sich losgemacht vom Horizont und hängt schwer über kantig schwarzen Dächern. Im Zug lesen Leute Zeitung oder streicheln Handys. Ich schaue Gesichter und sehe weisse, faltige Häute, die sich über Knochen spannen.
Den Rest zum Zenit muss Helios schieben, weil anders nicht geht. Gegenüber sitzt einer, dessen Augen von da nach dort kullern, worauf ich meinen Bleistift beiseite lege, um mich auf das Unausgespochene zu konzentrieren.
Später dann versiegt das Glühen und Dunkelheit schleicht wie Riesengeheimnis durch den städtischen Park. An Ecken stehen krumme Gestalten und murmeln von pechschwarzer Nacht. Wenn sie dann nach Hause gehen, sind sie plötzlich allein.