Die Sache mit Mario

Wer die Idee gehabt hatte? Keine Ahnung. Sie vielleicht. Oder auch ich. Und der Coach nennt sich Mario (Name von der Redaktion geändert, du weisst schon).

Bern (Foto: AnnA)

Mario ist ein versteckter Macho, kein Zweifel, da brauch ich Veilchenblau nicht erst anzuschauen. Die andern beiden kennen sich erst seit Lockdown und wollen diesmal alles richtig machen. Mittvierziger mit Einwegticket nach Patchwork, etwa so sieht das aus. Wenn die dann noch Kinder kriegen, gibt‘s Nachnamensalat.

Mario chauffiert uns in Sessel, wo du erst nicht rein kommst und raus erst recht nicht. Während Veilchenblau sich durch ihre Kaugummibatterie frisst, schweife ich ab. Kommt mir gerade alles vor wie Sonstwo und Sonstwo ist schön. Er blättert seinen Foliensatz durch und hält Vortrag. Dann die Sache mit den Gesprächen. Wobei Veilchenblau mich à la Biopraktikum studiert: DiStanZiert. Zudem repetiert sie penetrant, was ich von mir gebe. Wort. Für. Wort. Lässt sich nicht beirren. BiTerErnst. Und Mario? Feuert sie noch an. „Gut so“, sagt er andauernd und blinzelt ihr anerennend zu. Meinerseits wird’s mulmig zumute. Plötzlich hat alles mit mir zu tun. Meinen Gefühlen etwa.

Am Abend gehen wir dinieren, und unterhalten uns. Trinken Bier. Auf dem Nachhauseweg die Sinnfrage. Am andern Morgen braucht‘s Aspirin und Ausschlafen wär dann auch nicht schlecht gewesen.