Frauen im Laufgitter

Am Sonntag bei Iris von Roten im Strauhof. Klar, dass da noch andere sind, doch schleicht man gekonnt an sich vorbei.

Ausstellung Frauen im Laufgitter von MASS & FIEBER im Strauhof Zürich (Foto: AnnA)

Iris war mit der Idee von Frausein unterwegs gewesen, eher aber noch des Nichtfrauseins, weil Raum gerade mal nicht existent, worin sie hätte blühen können. Weder von Roten noch alle andern Laufgitterweiber, die sowieso erst darauf hatten hingewiesen werden müssen, dass mittendrin im Gefüge verdammt nochmal Ungerechtigkeit hockt. Denn was du nicht erkennst, kannst du nicht bekämpfen, sonst wirst du gewissermassen zum Don und schlägst am Ende Mühlen kurz und klein.

Laufgitter übrigens ist jenes aus der Mode gekommene, im Grunde aber endlos praktische Kindergefängnis, welches Eltern es ermöglicht zum Beispiel weitere Kinder zu zeugen, um diese dann wiederum in Laufgitter zu stecken und so weiter.

Zehn Jahre war Iris an jenem Buch gesessen, welches sie mit Zwanzig am liebsten selbst hätte lesen wollen. Was denn aber wäre mein oder dein Werk gewesen? Und wird es jemals erscheinen? Antwort folgt. Veilchenblau schaut mich derweil quasi Quijote-like an, heisst Visierblick, und vielleicht schreiben wir gerade heute noch am Inhaltsverzeichnis – oder fressen einfach mal Schokolade.