Wie zweifellos du befinde auch ich mich in einer Position. Scheffin hier, Bescheffte dort. Und dazwischen eben wir.
Unser Gespräch driftet unverzüglich in Richtung
Loya-
Li-
Täts-
Prin-
Zip.
Wo gerade ich doch Prinzipien eher kritisch gegenüber stehe. Nicht direkt prinzipiell, klar, aber verdammt nah dran. Am Prinzipiellen eben.
Was sie aber nicht wissen kann.
So tropfen Worte vom ovalen Tisch dass es wie klackert und quecksilberne Pfützen sich auf gebohnertem Parkett bilden. Sie ist im Wesentlichen vorbereitet und hakt Punkt für Punkt das Protokoll für Krisengespräche ab.
„Also Krisengespräch“, denke ich, während zu meinen Füssen der Spiegel unendlich grösser wird.
Doch braucht sie mich mehr als ich (im Speziellen) sie, weil ich sozusagen als einzige Verbliebene noch im Boot hocke.
Die Arbeitskollegin hat vor geraumer Zeit ihr Zeugnis eingereicht und seither herrscht Dauerzustand. Also dauernd Zustand, obwohl besser als Umstand, meint Veilchenblau, die letzte Woche einen Job bei der Uni angetreten hat.
„Macht ist ‚ne n mal n Matrix und Janos dagegen ein Sandkastenbub“, geht mir durch den Kopf und keinen Schimmer, von wem das stammt. Wahrscheinlich aber Löffel.
Klar, dass ich mein Mundwerk nicht halten kann, heisst kaum zwei Minuten. Weil sie mir erstens zum Beispiel mal mächtig auf die Titten geht plus ich nur ungern mir was diktieren lasse. Was man natürlich besser wissen sollte, sagen wir mal in meinem Alter. Zudem ist sie klitzeklein im Recht, bloss hat das mit Loyalität dann gar nichts mehr zu tun. Oder konkret ALLES?
Wir befinden uns sowieso weniger in Philosophier- und/oder Plauderlaune, demnach muss das mal so stehengelassen werden.
Es folgt unvermeidliche Schweigephase, wo wir uns kämpferisch in die Augen starren und Wegschauen unoptional. Mir zumindest ist Demut längst verlustig gegangen, wobei Staunen mich erfüllt ob dem, was hinter verengten Irissen verborgen liegt.
Fazit? Ein Gespräch eigentlich zum Vergessen.
Und der Song dazu? Klar: Igorrr!