Die Auswahl

Alle paar Minuten greife ich zum Gerät, und lass mir mein Gesicht beleuchten. Blau oder rot, die spinnen dort drüben. Doch was soll’s, von aussen sieht alles immer anders aus. Von hier etwa. Wo ich stehe. Oder sitze. Na, du weisst schon.

Anna (unbekannte Künstlerin)

Blau

Der eine zum Beispiel und was man so über ihn sagt. Dass er mal jung gewesen sei, heute aber steinalt. Sein Herz am rechten Fleck schlage. Für die Menschen eben, sowie das Ökologische. Heisst, dass Fracker weiter fleissig frackern, Fracking aber megadoof. Zudem DeMoKraT. Was wir ja alle sind, gewissermassen, er aber von der blauen Sorte. Heisst messy, totaaal messy.

Rot

Der andre whothefuck? Weiss keine. Weder DeMoKraT zum Beispiel, noch irgendwie farbig. Und eigentlich GEGEN alles. Wie gerade heute, doch heute ist ein Scheisstag. Sein Scheisstag. Vielleicht auch gestern schon. „Nein, NICHT“, sagt er trotzig. Und twittert STOP-irgendwas. Gleich zwei Mal. Um sicher zu gehen.

Was so durch den Kopf geht

Foto: AnnA

Erstens, das Rauchen

Aufgestanden, geduscht, dann Nikotinpflaster aufgeklebt. Direkt über der Brust sei unsexy, moniert Veilchenblau und steckt sich eine an. Am Bahnhof dann tu ich dasselbe, anschliessend schmeiss ich das gekaufte Päckli in den Mülleimer. Einer schaut mich fragend an, schüttelt den Kopf. Minus acht Franken, und schon bereu ich‘s.

Zweitens, der Mandalorianer

This is the Way. So oder so. Niedliche Babys retten. Drachen sprengen. Es muss nicht immer alles so verdammt kompliziert sein, das kannst du daraus lernen. Hauptsache Rüstung und, dass man dein Gesicht nicht sieht.

Drittens, die Wahl

Alle vier Jahre mal. Dazwischen ist davor und davor wiederum dasselbe. Heisst Auswahlen, weil wählen geht anders. Aber wie denn? Veilchenblau jedenfalls meint, dass sie kurz davor stehe, Monarchistin zu werden. Ist mir aber egal, solange nicht Monarchin. Wäre schlecht für‘s Gleichgewicht. Unser Gleichgewicht. Übrigens, gestern noch hat sie Anarchie gepredigt.