K wie Karl

K wie Karl hat mir einen Brief geschrieben, der mit „Liebe Anna“ beginnt. Ohne Datum oder so, einfach „Liebe Anna“. Wahrscheinlich ‘ne Floskel, weil direkt lieb war ich nie gewesen. Eher unbeholfen.

Das autonome Winterthur (Foto: AnnA)

Steht dann auch so, dass ich nicht lieb gewesen war, sondern aber verletzend. Verletzt sein ist nichts Schönes, versteht sich. Lieber noch unbeholfen. Zudem schulde ich ihm Bier & Wurst vom Calypso kürzlich, als seine Alte vom Hocker gefallen war. Was Du übrigens hier nachlesen kannst. Hatte mich aus dem Staub gemacht damals und mir um die Ecke einen runtergelacht. Aber egal. K wie Karl checkt‘s irgendwie nicht, vor allem die Sache mit Veilchenblau checkt er nicht. Hinzu kommt, dass alle davon gewusst haben wollen, bloss er eben nicht. Addiert sich und Ergebnis dann manchmal mehr als die Summe. Oder auch weniger. Ich selbst bin sehr Newton-verwurzelt und übersehe gerne mal das Relativistische. Auch im Sozialen wahrscheinlich. Oder vor allem im Sozialen.

Freitag, 13. Dezember 2019

Gewohnheit lässt sich nur schwer ablegen, also im Calypso an die Bar gesessen, und den Bassersdorfer bestellt, dazu noch ein Bier gegen die Kälte.

Nachhauseweg (Foto: Anna)
Nachhauseweg (Foto: Anna)

Dann rundum geblickt, direkt in Ks erstaunten Augen, während die Schlampe versucht, ihre pelzige Zunge in seinem Rachen zu versenken, was aussieht wie versuchter Mord. Er, der sie brüsk von sich schiebt, weil es ihm peinlich ist, worauf die Kuh das Gleichgewicht verliert, und wie in Zeitlupe vom Hocker kippt. Im einen Moment noch japsend wie Welpen, im andern hingeworfen auf nasskaltes Niederdorfer Pflaster. K wie Karl, der sich über sie beugt, und irgendwelche Sachen murmelt, doch Held sein geht anders, da bin ich mir mal ziemlich sicher.