Alltag ist ein dummer Hund

Foto: Romina Nikolić

I

Auf der Brücke rattern Camions, Busse und Personenwagen, wiewohl Sonne sich schweigend über den Plattenrand stemmt. Kleine, programmierte Menschmaschinen sind auf dem Weg zur Arbeit obwohl keine weiss woher und wohin.

II

Der Feuerball hat sich losgemacht vom Horizont und hängt schwer über kantig schwarzen Dächern. Im Zug lesen Leute Zeitung oder streicheln Handys. Ich schaue Gesichter und sehe weisse, faltige Häute, die sich über Knochen spannen.

III

Den Rest zum Zenit muss Helios schieben, weil anders nicht geht. Gegenüber sitzt einer, dessen Augen von da nach dort kullern, worauf ich meinen Bleistift beiseite lege, um mich auf das Unausgespochene zu konzentrieren.

IV

Später dann versiegt das Glühen und Dunkelheit schleicht wie Riesengeheimnis durch den städtischen Park. An Ecken stehen krumme Gestalten und murmeln von pechschwarzer Nacht. Wenn sie dann nach Hause gehen, sind sie plötzlich allein.