Simmentaler Nutzvieh spielt hier eine im Grunde eher untergeordnete Rolle. Für uns jetzt so. Man trifft sich einfach. Da und dort. Grüsst vielleicht.
Erstens mal muss man angekommen sein
Mit dem Zug nach Därstetten. Dort den Hügel hoch. Per Pedes. Wobei nach jeder Kurve sich ein neues Stück Weg entrollt. Und wieder. Und wieder. Derweil Sonne vom Himmel knallt. Unerbittlich. „So wirst du nicht alt!“, höre ich neben mir. Während im Gras die Grillen zirpen. Und am Himmel Bussarde kreisen. Noch dazu weibisch kreischen.
Zweitens ein Höhlentrip
Am nächsten Tag? Sonne hinter Wolken erahnt. Durch Wiesen geschlendert. Heugümpern entflohen. Berg runter. Berg hoch. Dann in einer Höhle schlammig geworden. Dass du Restaurant sowieso vergessen kannst.
Zum Dritten aufs Stockhorn
Ganz oben endlich die Beiz. Unterwegs Kühe und alles. Die da im Wege stehen. Sich krumm lachen. Die Viecher. Manchmal auch Leute in Pelerinen. Rot. Gelb. Blau. Dabei nieselt‘s bloss. Und Hagel von vorhin war ein Klacks gewesen. Selbst schuld, wenn du nicht im Wirtshaus sitzt. Und sowieso: Wofür gibts dann Wetter-App?
Vier?
Homo Simmentalensis? Na ja. Freundlich? Wacker übertrieben. Hilfsbereit? Keine Ahnung. Verschlossen? Durchaus. Unzugänglich? Trifft es auf den Kopf. (Mit statistischen Ausreissern. Korrelation: höchst.)
Tag X
Hab den Überblick verloren. Welcher Tag heute ist. Der wievielte? Ihr aber ist‘s sowieso egal. Kauft sich einen Rucksack. Pelerine inbegriffen. Gerade jetzt, wo’s sonnig werden soll.
Tag X + n = B*rig
Erneut im St. Ursula abgestiegen. Sie: „Ist ja sowas von kontemplativ!“ Worauf wir shoppen gehen. Und futtern.
Tag X + n + 1 = Sion
Am Bahnhof quatscht mich einer welsch an. Mit Égü-E und allem. Später in einer Kirche gesessen, wo Orgel ab Band spielt. Denk so in mich hinein. Und wieder heraus. Weihrauch macht mummelig. Und hungrig sowieso.
Tag X + n + 2 = Ausserberg
Suonentunnel oberhalb Ausserberg. Die Kegel unserer Taschenlampen bestreichen glitzernde Wände. Kein Licht am Ende des Dunkels. Neben uns rauscht Wasser. Noch heute werden Dörfler damit versorgt. Dann ihre Sonnenbrille. Die da reinfällt. Weshalb? Frag besser nicht.
Auf der andern Seite wildwildes Tal. Sturmgefällte Bäume. Inkontinente Felsen. Steinschlagschneisen. Ehrfurcht? Ja, schon.
An einer Stelle gehst du über Brettchen. Unter dir der Schlund. Gleichzeitig cool sein geht nicht..
Die andern Tagebücher
Tagebuch I handelt weit oben in den Bergen, Tagebuch II widmet sich dem Philosophischen und Tagebuch III will sich nicht festlegen. Während Tagebuch IV zutiefst Existentielles berührt, bleibt in Tagebuch V Raum für das Alltägliche. Derweil Tagebuch VII eher so die Kant-Schiene fährt. Tagebuch Acht? Schlangen, Kracht und noch ein Buch, dessen Autorin nicht genannt werden will. Im neunten hingegen spielen Nasensekrete eine wesentliche Rolle.
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